Der SPD-Ortsverein-Schinkel ist negativ überrascht, wie die Stadtverwaltung am vergangenen Mittwoch eine Bürgerinformation vor der Gesamtschule Schinkel zum geplanten Baugebiet an der Windthorststraße organisierte. Zum einen unterschätzte die Verwaltung gewaltig das Interesse der Schinkelaner Bürgerinnen und Bürgern, indem sie von 20 Teilnehmenden ausging, aber ca. 200-250 tatsächlich teilnahmen. Zum anderen war weder eine Mikrofonanlage noch Ähnliches vor Ort, um die Bürgerinformation sinnvoll durchzuführen.
Auch inhaltlich war die Stadt unzureichend vorbereitet. Wiederholt sprachen die Verantwortlichen vor Ort davon, dass die anwesenden Schinkelanerinnen und Schinkelaner gebeten würden, den Bebauungsplänen zuzustimmen. Es bedurfte des Eingreifens der SPD-Ratsfrauen Roswitha Pieszek und Heidrun Achler, damit allen klar wurde, dass es in der Bürgerinformation nicht darum ginge, irgendeinem Bebauungsplan zuzustimmen, sondern dass sie die Möglichkeit haben sollten, ihre Anmerkungen und Bedenken zu den Bebauungsplänen zu äußern. Vor diesem Hintergrund irritierte viele Bürgerinnen und Bürger auch die Anwesenheit eines Investors, der trotz der noch laufenden Bürgerbeteiligung bereits mit der Beplanung des Gebiets beschäftigt ist.
Besonders kritisch sieht die Schinkelaner SPD, dass durch die Bebauung eine Kaltluftschneise in die Stadt verbaut werden soll. Bereits jetzt ist es im westlichen Schinkel, der Gartlage und in der Innenstadt im Sommer teils 7 (!) Grad Celsius wärmer als am Stadtrand. Die Stadtverwaltung betreibt hier eine ganz unglückliche Binnenklimapolitik. Dazu passt, dass weder der Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) noch der zuständige Stadtbaurat Frank Otte (Grüne) anwesend waren, um Rede und Antwort zu stehen.
SPD-Ratsfrau Roswitha Pieszek zeigte sich zumindest teilweise zufrieden: „Die Verwaltung hat heute zugesagt, dass die Frist für die weitere Bürgerbeteiligung, die ursprünglich nur bis zum 14. August laufen sollte, verlängert wird. So können auch diejenigen, die aktuell im Urlaub sind, sich noch einbringen.“
Die SPD im Schinkel fordert die Verwaltung und den Oberbürgermeister auf, zukünftig mehr auf die Osnabrückerinnen und Osnabrücker zu vertrauen und nicht über die Köpfe der selbigen zu entscheiden.